Warten auf Gottes Antwort?
Du stehst vor einer Entscheidung in deinem Leben: Gehst du nach rechts oder nach links? Und du bittest Gott um eine Antwort, aber diese Antwort kommt nicht… geschweige denn, dass sie auf einer Wand in sechsfachem Format geschrieben wird. Und dann? Was machst du dann? Wartest du weiter (wenn das überhaupt eine Option ist…) oder was?
Lass uns einige Beispiele anschauen:
1: Was sagt die Bibel?
Ganz einfach, bei vielen Fragen, die wir haben, ist die Antwort bereits sehr klar in der Bibel gegeben. Wir können Gott also fragen, ob ich sonntags in die Kirche gehen soll und warum ich das tun sollte, aber darauf hat Gott bereits eine klare Antwort gegeben:

24 Lasst uns aufeinander achten! Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen und einander anspornen, Gutes zu tun. 25 Versäumt nicht die Zusammenkünfte eurer Gemeinde, wie es sich einige angewöhnt haben. Ermahnt euch gegenseitig dabeizubleiben. Ihr seht ja, dass der Tag nahe ist, an dem der Herr kommt. (Hebräer 10)
Dieses Vers ist mehr als klar, es zeigt, dass wir zu den Versammlungen gehen sollen und erklärt auch, warum. Also diese Frage in Gebet an Gott stellen und dann noch eine Antwort in sechsfacher Ausführung auf Papier erwarten? Nicht nötig. Wenn du dieses Bibelvers sechs Mal liest, hast du die Antwort doch, oder? 🙂 Oder würde Gott dir plötzlich eine andere Antwort geben, als er bereits in Seinem Wort gegeben hat? Nein. Gott ist klar in Seinem Wort und wird nicht davon abweichen. Du kannst beten, was du möchtest, aber wenn du nicht auf diese Antwort hören willst… liegt das Problem nicht bei Gott, der nicht antwortet, sondern bei dir, der die klare Antwort in Seinem Wort nicht hören will, vielleicht? Oops.
2: Verwende die Weisheit, die Gott dir bereits gegeben hat.
Angenommen, du wirst langsam aber sicher überfordert auf der Arbeit. Der Druck ist zu hoch, der Arbeitgeber ist nicht gesund, oder irgendetwas anderes. Und du würdest Gott fragen: „Gott, gib mir in sechsfacher Weise eine Antwort auf mein Gebet, ob ich einen anderen Job suchen soll.“
Gott hat dir Weisheit gegeben, nutze diese Weisheit/Verstand. Gott nach einer Entscheidung zu fragen, wie dieser, während du mit deinem Verstand eigentlich schon weißt, was die Antwort ist… ist das wirklich weise? Mit dem Verstand, den Gott dir gegeben hat, weißt du wirklich, was die Antwort ist, und wenn wir noch einmal Punkt 1 durchgehen… schau dir 1. Korinther 3:16-17 an.
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und dass Gottes Geist in eurer Mitte wohnt? Wer diesen Tempel zerstört, den wird Gott ins Verderben stürzen. Denn Gottes Tempel ist heilig, und dieser Tempel seid ihr! (Korinther 3:16-17)
Genauso wie du die Tempel mit Respekt behandelst, solltest du auch deinen Körper mit Respekt behandeln. In deinem aktuellen Job zu bleiben und dabei überlastet zu werden, ist das gutes Verwalten des Körpers, den Gott dir gegeben hat? Ups… Nutze den Verstand, den Gott dir gegeben hat.
3: Bist du ruhig oder unruhig über deine Entscheidung?
Das ist etwas komplizierter… Denn du kannst dies nur richtig anwenden, wenn du Punkt 1 wirklich verstanden hast und Gottes Geist wirklich in dir ist. Warum?
Verlass dich nicht auf deinen eigenen Verstand, sondern vertraue voll und ganz dem Herrn! Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg und krönt dein Handeln mit Erfolg. Halte dich nicht selbst für klug; begegne dem Herrn mit Ehrfurcht und meide das Böse! (Sprueche 3:5-7)
Aber ob du bei etwas ein gutes Gefühl hast, kann und darf keine Orientierung sein, denn deine eigenen Gefühle können manchmal SEHR falsch sein. Ein schlechtes Beispiel ist Sex außerhalb der Ehe: Vielleicht fühlst du dich ruhig und hast das Gefühl, dass es erlaubt ist. Aber die Bibel ist SEHR klar, dass es nicht erlaubt ist. (Hebräer 13,4, Exodus 20,14 und mehr)
Aber wenn der Heilige Geist in dir ist, und du allein an ein Thema wie dieses denkst, wird Folgendes passieren:
Und ist er erst gekommen, wird er den Menschen die Augen für ihre Sünde öffnen, für Gottes Gerechtigkeit und sein Gericht. Ihre Sünde ist, dass sie nicht an mich glauben. Gottes Gerechtigkeit erweist sich darin, dass er sich zu mir bekennt. Denn ich darf zum Vater gehen, auch wenn das bedeutet, dass ihr mich nicht mehr sehen werdet. Und Gottes Gericht zeigt sich daran, dass der Teufel, der Herrscher dieser Welt, bereits verurteilt ist. (Johannes 16:8-11)
Der Heilige Geist ist derjenige, der uns von Sünde überführt, nicht um uns zu verurteilen, sondern um uns bewusst zu machen, dass Sünde Sünde ist, damit wir diese Sünde vermeiden. Fühlst du dich unruhig über eine Entscheidung? Denk noch einmal nach, wer dir diese Unruhe vielleicht geben könnte… Diese Unruhe könnte genau die Antwort sein, auf die du gewartet hast…
4: Frag doch mal einen anderen Christen!
Wenn du die Erklärung von Punkt 1 gesehen hast, verstehst du, warum du in die Gemeinde gehen sollst. Um einander zu ermutigen. Zu dieser Ermutigung gehört auch, Fragen zu stellen. Lieber Bruder oder Schwester, ich habe eine Frage, könntest du mir mit Gottes Hilfe bei meinem Anliegen helfen und mit mir darüber nachdenken?
Ohne eine gute Regierung geht jedes Volk zugrunde; wo aber viele Ratgeber sind, gibt es Sicherheit. (Sprueche 11:14)
Gott hat dir seine Ratgeber gegeben. Suche einen guten Berater, der mit Gott geht, und bitte um Rat.
Ohne Ratgeber sind Pläne zum Scheitern verurteilt; aber wo man gemeinsam überlegt, hat man Erfolg. (Sprueche 15:22)
Suche also nicht einfach Rat in der ersten besten Kneipe, sondern suche Gottes Ratgeber. Sie sind von Gott dir gegeben, also nutze sie.
5: Was ist deine eigene Vorliebe?
Wenn du Punkt 1 bis 4 durchgegangen bist und zwischen zwei Dingen wählen musst, die beide gut sind… Soll ich einen Apfel essen oder eine Banane? Beide sind gut, voll von Vitaminen… Warum fragen wir dann Gott? Er hat dir beide Entscheidungen gegeben, beide sind prima, haben die Tests 1 bis 4 bestanden, warum warten wir dann auf eine Antwort von Gott, in sechsfacher Ausführung? Wenn du mit Gott gehst, gibt Er dir auch schöne, gute Dinge, aus denen du in seiner Freiheit wählen darfst. Etwas, worüber man nachdenken sollte.
6: Vertrauen wir wirklich auf Gott… oder…
Wenn wir wirklich auf Gott vertrauen, in Wohlstand und in Not, warum wollen wir dann immer noch alles selbst in der Hand halten? Ist dein Drang nach Kontrolle manchmal größer als dein Vertrauen in Gott?
Der Mensch wirft das Los, um Gott zu befragen; und der Herr allein bestimmt die Antwort. (Sprueche 16:33)
Selbst wenn meine Kräfte schwinden und ich umkomme, so bist du, Gott, doch allezeit meine Stärke ja, du bist alles, was ich brauche (Psalm 73:26)
Vertrauen wir wirklich auf Gott? Angenommen, du triffst die falsche Wahl, denkst du, dass Gott nicht mächtig genug ist, um diese Wahl zu ändern? Angenommen, du triffst die falsche Wahl, vielleicht wird es dann ein wertvoller Lernpunkt, den Gott dir für deine Zukunft gibt? Wie groß ist dein Vertrauen in Gott?
7: Zum Abschluss…
Und wir schließen mit einer sehr spannenden Frage an jeden persönlich: Vielleicht bitten wir Gott zu oft um ein Zeichen und warten unnötig. Dabei ist es bereits ganz klar, was Er will. Vielleicht konzentrieren wir uns als Menschen zu sehr auf Zeichen und Wunder… während Gott in Seinem Wort so deutlich ist:
Jesus entgegnete ihnen: Was seid ihr nur für eine böse und gottlose Generation! Ihr verlangt nach einem Beweis, doch den werdet ihr nicht bekommen. Ihr und eure Zeitgenossen werdet nur das Wunder sehen, das am Propheten Jona geschah. (Matthaeus 12:39)
Vertrauen wir wirklich auf Gott, hören wir wirklich auf das, was Er durch Sein Wort sagt, wollen wir wirklich auf den Heiligen Geist hören, verwenden wir unseren gesunden Verstand, oder sind wir heimlich auf der Suche nach immer mehr Wundern und Zeichen für uns selbst, um unseren eigenen Unglauben zu verbergen… Oder noch spannender… wissen wir eigentlich schon die Antwort, aber wollen wir diese Antwort lieber nicht wissen… Ups… Etwas, worüber man nachdenken sollte…